Folge 078: Interview mit Reinhold Weilhammer, für den liegen bleiben keine Option ist

Der Weg zurück ins Leben-Podcast – von und mit Christina Bolte
sowie heute mit ihrem Interview-Gast Reinhold Weilhammer

Reinhold Weilhammer

Mein heutiger Interview-Gast ist Reinhold Weilhammer aus München. Kennengelernt habe ich Reinhold vor gut zehn Jahren während unserer gemeinsamen Heilpraktiker-Ausbildung. Nachdem wir uns viele Jahre aus den Augen verloren hatten, sind wir uns neulich wieder begegnet.

Reinhold hat in seinem Leben beruflich schon vieles gemacht, angefangen bei Versicherungen, über IT und Programmieren über die Leitung eines Restaurants in der Karibik bis hin zum Taxifahren. “Wendepunkte” hatte er somit schon genügend in seinem Leben…

Ein Nahtod-Erlebnis war dabei jener Wendepunkt, der ihn so nachhaltig beeinflusst hat, dass er die Heilpraktikerausbildung begann. Was er dort erlebt hat, ist in Worten schwer zu beschreiben, hat aber sein Weltbild komplett verändert. Was sinnvoll ist und was nicht, wurde komplett auf den Kopf gestellt. So merkte er, dass reines Geldverdienen für ihn nicht mehr ausschlag-gebend ist für sein Glück. Was er genau erlebt hat und was ihn stattdessen bereichert, davon erzählt uns Reinhold in diesem Interview. Er erzählt, wie das seinen weiteren Weg beeinflusst hat, wie seine Umwelt damit umging….

Deine Lernerfahrung während Deiner Auszeit:

Da gab es mehrere: Zum einen achte ich mittlerweile darauf, dass ich mein Leben in Balance halte, dass ich einen Ausgleich schaffe. Das ist so wie beim Ein- und Ausatmen. Ich kann nicht nur Einatmen, und ich kann nicht nur ausatmen.
Ich hab gelernt, wie wichtig das Timing im Leben ist. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und musste lernen, Dinge auch mal liegen zu lassen, bis sie “dran” sind.
Genauso wichtig ist es auch, weniger zu Planen, sondern die Dinge auch mal auf sich zukommen zu lassen. So habe ich viel mehr Freude und Dankbarkeit im Leben.
Und nicht zu vergessen: Die Atmung! Ich habe beobachtet, dass viele Menschen viel zu flach atmen, viel zu wenig in den Bauch atmen.
Dabei ist die Atmung eine wunderbare Zentrierung in Stresssituationien, vor allem wenn man das mit Spazierengehen verbindet.

Deine größten Ängste während Deiner Auszeit:

Nach meinem Nahtoderlebnis hatte ich sehr viel Urvertrauen. Natürlich hatte ich so Ängste wie Armut oder Obdachlosigkeit oder Einsamkeit und sozial geächtet zu sein. …

Was hast Du an Deiner Lebensgestaltung oder Deinem Alltag verändert:

Die größte Veränderung war wohl die geistige Neuausrichtung. Seit dieser Erfahrung hinterfrage ich alle möglichen Erziehungsmuster, gesellschaftliche Prägungen oder Religionen – und stelle fest, wie eines nach dem anderen zusammenfällt.
Dazu änderte ich auch mein Verhalten. Dabei hab ich gemerkt, dass ich mich so verhalte, wie ich die Welt erlebe. Das Taxifahren wurde für mich quasi ein Spiegel: Wenn ich gut drauf war, hatte ich entspannte Kunden, wenn ich genervt war, hatte ich genervte und grantige Kunden. Wenn ich also Ruhe ausstrahle, habe ich ein ausgeglicheneres Leben.
Und ich hab gelernt, dass man jedem helfen kann, der sich helfen lassen will.

Welche Phasen hast Du auf Deinem Weg durchlebt:

Also zunächst mal bin ich natürlich auch gegen einige Wände gelaufen. Das war schmerzhaft und ich war am Boden zerstört. Und hab mich natürlich auch ein wenig selbst bemitleidet. Dann habe ich entschieden: “So nicht!”, und mit der Akzeptanz dessen, dass es ist wie es ist, kamen auch die Lösungsideen: “Was kann ich daraus machen?”
Aber natürlich gab es auch Kampfphasen und Rückschläge. Da war es wichtig, dranzubleiben und den Mut nicht zu verlieren. Mich selbstkritisch zu beobachten und recherchieren, wo gute Möglichkeiten für mich gegeben sind. Lernen, was ich konkret verändern kann. Nicht aufgeben und kämpfen, für das, was wichtig ist…

Blitzlicht-Runde:

Die Essenz Deiner Krankheit in einem Satz:
Lernphase. Lern- und Recherchephase

Die wichtigste Schritt, der Dich über Deinen Wendepunkt hinaus gebracht hat:
Der Wille, nicht liegen zu bleiben und weiter zu machen und die Entscheidung, sich nicht unterkriegen zu lassen.

Die wichtigste Ressource, in dieser Phase:
Informationen – egal wo her: Internet, Bücher. Ich bin sehr auditiv, für mich sind es auch Vorträge bzw. Fachvorträge.
Gute Quellen sind allerdings wichtig: Woher kommt eine Information? Kann ich sicher sein, dass sie wahr ist?

Deine besten Buchempfehlungen:

Was möchtest Du unseren Zuhörern mit auf den Weg geben:
Wer kämpft, kann verlieren – wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Deine Kontaktdaten:
– auf dem Xing-Profil von Reinhold,

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